Viel erledigt und dabei nichts erlebt?

Viel zu tun zu haben, das ist einer der übelsten Stressmaximierer. Eine ellenlange To-Do-Liste bringt das Hamsterrad nämlich meistens so richtig schön ins Laufen. Was noch alles zu erledigen ist, das verfolgt einen oft bis ins (schlechte) Einschlafen hinein.

Wir sind eine Gesellschaft von To-Do-Listen-Schreiberinnen und -Schreibern geworden 😉. Was nicht unbedingt schlecht ist! Denn Ordnung in alles zu bringen, was man so vor sich hat, das ist natürlich ein prima Tool, um sich gut zu organisieren. Problem ist allerdings oft: To-Do-Liste durch, Tag vorbei. Viel erledigt, nichts erlebt!

Ich dachte früher oft, wenn man viel zu tun hat, dann hilft viel organisieren. Bis ich gemerkt habe, dass dann zwar alles erledigt ist, aber ich selbst eben auch. Ich habe mich dann geschickt ausgetrickst, indem ich Dinge auf meine To-Do-Liste geschrieben habe, die eigentlich gar keinen To-Do-Charakter haben. Kaffee trinken. Hund streicheln. Ausufernde, sinnlose aber lustige Sprachnachricht an die Lieblingskollegin schicken. Klingt komisch? Ich finde, das ist nicht komischer als eine To-Do-Liste mit „Blogartikel schreiben, Arzttermin machen, Wäsche anschmeißen“. Wir dürfen erledigen und wir dürfen erleben. Und das Leben darf eine Mischung aus beidem sein. Sonst werden wir auf Dauer unglücklich.

Meine Tipps für alle To-Do-Listen-Fans:

1. Mehr Special Effects auf den To-Do-Listen! Die bringen am meisten Farbe in den Alltag. Schreib mal was richtig Komisches auf die Liste und tu´s dann auch 😉.

2. To-Do-Listen-freie Tage bitte! Im Urlaub oder zu Feiertagen spüren die meisten, wie gut es tut, eine Pause von der alltäglichen Ordnung zu haben, spontan in den Tag zu leben und zu tun, worauf wir Lust haben. Erleben vor erledigen!

Eine berühmte deutsche Schriftstellerin hat mal gefragt, ob wir später auf ein Leben zurückblicken wollen, wo immer der Boden gesaugt war. Oder so ähnlich – den Wortlaut habe ich vergessen, die Botschaft dahinter nie.