Hast Du auch schlecht geschlafen?

Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen gehören zu den häufigsten Symptomen von Stress und Druck. Je mehr innere Nervosität, desto mehr schauen wir nachts an die Decke anstatt zu träumen. Deutsche Krankenkassen haben in verschiedenen Studien ermittelt, dass sich bis zu 80% der ArbeitnehmerInnen von schlechtem Schlaf betroffen fühlen und Krankheitstage aufgrund von Schlafmangel massiv steigen. Ca. 10% von uns leiden zeitweise sogar unter schweren Schlafstörungen, sind also seit mindestens vier Wochen betroffen und in ihrer körperlichen und psychischen Leistungsfähigkeit deutlich eingeschränkt.

Wir wollen tagsüber munter sein, am besten frisch aussehen und hoffentlich den Abend dann auch noch genießen. Und dann liegen wir da, wälzen uns hin und her und überlegen, was wir morgen alles erledigen müssen. Wir schlafen zu spät ein oder wachen nachts auf und sind am nächsten Tag müde und lustlos.

Es gibt viele Tipps zum guten Einschlafen. Man kann Schäfchen zählen. Man kann aufstehen, ein bisschen lesen und erst dann ins Bett gehen, wenn man sich deutlich müde fühlt. Man kann auch ätherische Öle verwenden, besonders warme Socken tragen oder ein Hörspiel hören. Diese Tipps sind alle nicht schlecht, lassen aber etwas Grundlegendes außen vor:

Einschlafen ist etwas zutiefst Passives! Wir können es nicht aktiv befördern, wir können es nur geschehen lassen. Und das fällt den meisten Menschen schwer. Aktivität ist nämlich etwas, was uns sonst im Leben weiterhilft. Tagsüber wollen wir unser Leben selber in die Hand nehmen, wir wollen agieren statt zu reagieren. Handeln hat meist ein besseres Image als Warten. Aber jeden Abend finden wir uns beim Einschlafen in einer Situation, wo genau das nicht funktioniert. Ganz stark einschlafen zu wollen, genau das hilft eben nicht weiter.

Einschlafen ist keine Leistung, genauso ist Wachbleiben kein Fehler. Du musst nicht einschlafen, Du darfst einschlafen. Schlafen ist keine Aktivität, sondern Geschehenlassen. Wir müssen nicht andauernd Dinge tun, manches dürfen wir einfach passieren lassen.